Sonntag, 31. Juli 2016

Wir sind eins!

Drei Nächte länger als geplant, saß die Kenia-Reisegruppe in ihrer Unterkunft in Mitten des Nationalparks fest. Vieles war geplant, die Vorfreude war groß. Doch wie so oft, kam es ganz anders als gedacht: Das Auto strandete im Park und somit keine Safari für die Jungs, keine Gnu-Wanderung für Johannes - von der er schon vor der Abreise minutenlang geschwärmt hat. Michi freute sich besonders auf die Giraffen, Marietta wollte unbedingt Löwen sehen.

Einige Wünsche haben sich doch noch erfüllt, andere bis zum Ende nicht. Gott hat beschenkt: die Gnus kamen zum Fluss direkt vor der Unterkunft,  selbst Giraffen waren von der Veranda aus zu sehen. Größere Hütten wurden vom Personal ohne Aufpreis bereitgestellt.

Aber es gab auch viel Enttäuschung und Frust. Morgendlich wurden hoffnungsvoll Koffer gepackt - vergeblich. Zu Essen gab es viel Weißbrot, die Büsche in der Gegend waren bekannt, der Hintern tat vom Sitzen weh.

Viel Potential also, dass eine Gruppe mal an ihren Grenzen kommt. Es galt weise Entscheidungen zu treffen, einen kühlen Kopf zu bewahren und trotzdem Raum für Gefühle, Bedürfnisse und Empörung zu lassen.

In allem war Gott stets präsent. Benson, Haps, Michi, Johannes, Anna und Marietta hielten zusammen. Es war der Eine, der während alle andere die Köpfe hängen ließen, ein Loblied anstimmte, eine Andere, die die faulenzende Meute zum Sport aufraffen konnte, wieder ein Anderer, der zu beten anfing, als niemand mehr etwas zu sagen hatte. 

Geschwister gehören zusammen; Jeder für Jeden! Das zeigen die Kenia-Armbänder. Benson hat sie bei sengender Hitze im Wildpark fertigen lassen, als er getrennt von der in der Unterkunft ausharrenden Gruppe war. Man war verbunden, nicht nur durch die vom spärlichen Strom abhängige Handyverbindung. Man war verbunden, in Gedanken und Gebet.

Das Auto ist wieder heil, die Gruppe stärker als zuvor. Die Reise geht weiter.

Von Marietta

Samstag, 30. Juli 2016

Another Day in Paradise

Wenn ich mich recht erinnere ist heute Samstag. Aber ein richtiges Zeitgefühl haben wir hier schon seit Tagen nicht mehr. Noch immer hängen wir fest in unserem kleinen Paradies namens Crocodile Camp. Dem ursprünglichen Plan nach wollten wir bereits am Donnerstag nach Tinderet aufbrechen. Aber wir sind immer noch hier.
Auf der einen Seite ist uns das Camp mit seinen tollen Mitarbeitern eine Art Zuhause geworden, ja ein Zufluchtsort. Und auf der anderen Seite ist es auch irgendwie unser Gefängnis. Wir kommen nicht raus. Denn hinter dem Gate wartet die Wildnis. Einzig das nahegelegene Örtchen Talek bietet uns ein wenig Abwechslung während wir auf den erlösenden Anruf von Benson hoffen, der uns sagt, dass all das Warten endlich ein Ende hat und wir unsere Safari fortsetzen können.
Jeden Morgen sind wir voll neuer Hoffnung, dass es heute endlich weitergeht und sind enttäuscht sobald die Dunkelheit über die Masai Mara hereinbricht. Denn die Dunkelheit hindert uns am weiterkommen.
Jetzt ist es 16.30 Uhr noch 1 1/2 Stunden bis es wieder dunkel wird. Benson ist noch nicht zurück - aber er sei auf dem Weg und das Auto fahrtüchtig. Good news. Doch so richtig glauben wollen wir es noch nicht.
Ich horche auf. In der Ferne höre ich ein Motorengeräusch. Es klingt so vertraut in meinen Ohren. Ich drehe mich um und traue meinen Augen kaum - zwischen den Büschen blitzt ein beiger Landrover auf. Ich laufe den Weg hinauf, vorbei an Anna die gerade "I still haven't found what I'm looking for" von U2 hört. Als ich schließlich das gelbe Kennzeichen des Landrovers entdecke - bin ich mir sicher - das ist unser Wagen und er fährt. 'Now I have finally found what I'm looking for', sollte das Lied besser heißen. Wir stehen alle ums Auto versammelt und strahlen vor Freude. Zwar müssen wir die Weiterfahrt auf morgen früh verschieben, aber auf eine Nacht mehr oder weniger kommt es jetzt auch nicht mehr an.  Wieder geht also ein Tag hier im Crocodile Camp zu Ende. 'Another Day in Paradise', denke ich und lächle in mich hinein.
Eure Michi

Freitag, 29. Juli 2016

3. Tag Gnus, Krokodile & Co. - Zoosendung Live in der Massai Mara

Wieder ist ein Tag vergangen und täglich grüßt das Murmeltier. Es kommt einem vor als seien wir hier in einer Zeitschleife gefangen. Noch einmal verlängern wir unseren Aufenthalt hier im Crocodile Camp am Talek River. Mitlerweile kennen wir hier alle Mitarbeiter und jedes Erdmänchen persönlich und doch erleben wir jeden Tag interessante Dinge. Wir hängen auf unsere Terasse  am Fluss rum und lesen uns aus unserem Kenia Report vor, diskutieren über Land und Leute und immer mal wieder ruft einer von uns "schaut mal da". Eine Herde Gnus wagt sich zum Trinken an den Fluss, keine 10 Meter von uns entfernt, ein Mitarbeiter zeigt uns ein Baby Krokodil, das sich auf einer Sandbank sonnt, zwei Giraffen stehen minutenlang wie versteinert in der Mittagassonne, es ist ihnen wohl zu heiß zum Weiterlaufen.
Wir gehen ins nahegelegene Center Talek. Es ist gnadenlos heiß und die Straßen sind leer, wir kommen uns vor wie bei High Noon als wir so mitten auf der Staße durch den Staub, der schmutzigen Stadt schlendern. Ein großes wildes Tier folgt uns. Es macht einen friedlichen Eindruck, aber so ganz sich sind wir uns da nicht. Es sieht aus wie ne Mischung zwischen Kuh, Hirsch und Pferd. In der Stadt angekommen, läuft es geradewegs in den größten Gemischtwarenladen hinein, nur noch sein Hinterteil schaut heraus. Ein Bild für die Götter. Ein Junger Mann versichert uns: "It is not harmful" das absurde Tier scheint hier jedem bekannt zu sein.
Ich wage es kaum noch Benson anzurufen, denn die Nachrichten von unset Auto sind nicht gut, doch dazu später mehr.

Landcruiser, Teil 2

... Was macht man, wenn man mitten im Nationalpark ein Ersatzteil braucht? Man bestellt es aus der etwa 5 Stunden Fahrt entfernten Hauptstadt Nairobi und zwei kompetente Mechaniker gleich dazu. Die zwei Jungs machen sich mit dem Bus auf den Weg und erreichen am späten Abend das kleine Center am Gate zum Park. Sie waren noch nie in einem Nationalpark. Nach dem sie eine Unterkunft gefunden haben, trauen sie sich nicht mehr aus dem Haus, denn man erzählt ihnen das draußen ab und zu Elefanten herumlaufen. Also gehen sie ohne Abendessen ins Bett. Am nächsten morgen besorge ich mit Benson ein Taxi und die Jungs kommen auch zum Auto in den Park. Ich selbst bleibe mit den anderen im Camp, denn ich müsste noch einmal 80€ Eintritt bezahlen. Telefonisch lasse ich mich stündlich updaten, denn der Handyempfang ist mitlerweile selbst in der Masai Mara tip top.
Wenn man kein Glück hat, kommt auch noch Pech dazu. Das Ersatzteil war nicht das richtige, es passt nicht zu unserem Baujahr. Wir sind ziemlich am Ende mit unserern Nerven, da hat die Frau des Besitzers unseres Autos die entscheidende Idee. Es fliegen täglich mehrere Flugzeuge von Nairobi in die Mara, sie bringen Touristen die keine Lust haben auf Schotterpisten und alte Landcrouiser.
Ich erkundige mich nach dem nächstgelegenen Flughafen und drei Stunden später erreicht uns das richtige Teil mit dem "Safarilink" Flugzeug. Die Mechaniker sind schwer beeindruckt und machen Selfies von sich und dem Flugzeug. Als sie dann allerdings die Achse reparieren wollen geht das nicht ohne Schweißgetät, aber auch das lässt sich besorgen. Inzwischen dämmert es schon und es wird zu gefährlich weiter an dem Auto zu arbeiten, die Mechaniker sind sowieso so ängstlich, dass sie darauf bestehen dass Benson Wache hält, während sie unterm Auto liegen und ein festsitzendes Teil erfolgreich abschweißen. Sie sind total begeistert von den Tieren und entdecken eine völlig neue Seite ihres Heimatlandes. Das Montieren der Teile muss auf den nächsten Tag verschoben werden, wir glauben fest daran das es funktionieren wird...

Donnerstag, 28. Juli 2016

Gestrandet im Paradies (Bilder)

Während die Jungs das Auto hüten, gehen die Mädels und HP unter fachmanischer Führung eines Massai auf Safari-Tour.
Babylöwen hautnah, Elefanten am Horizont, Gnu-Wanderung am Mara Fluss: Die andere Seite der Reise, für die wir sehr dankbar sind.

Bilder zu "Autos im Allgemeinen"

Von Autos im Allgemeinen und Landcruisern im Speziellen

Mit den Autos in Kenia ist das so eine Sache. Bei unserer letzten Safari konnten wir einen erschwinglichen Toyota Kleinbus ergattern, solange es nicht regnete war dieses Auto durchaus brauchbar. Dieses mal hatte ich mir gedacht, muss etwas besseres her, ein Landcruiser für stolze 75€ am Tag. Diese Geländewagen sind hier so ziemlich das Beste was man bekommen kann, also freute ich mich schon richtig, dass wir dieses mal mit einem ordentlichen Auto unterwegs sein würden. Als wir dann vom Flughafen abgeholt wurden, stand das gute Stück vor uns und sah auf den ersten Blick gar nicht so schlecht aus. Die erste Ernüchterung kam dann erst nach dem Einsteigen. Anschnallgurte? Ja, nur ob man die benutzen sollte? Lieber nicht, denn im Falle des Falles würde man sich damit wohl eher strangulieren als eine Verletzung zu vermeiden. Wir passten uns also schnell an die Gewohnheit hier an, die defekten Anschnallgurte nur kurz vor Policechecks anzulegen, was wiederum den Nachteil hat, dass wenn man doch mal vom Sitz abhebt, was vor allem in der letzten Reihe durchaus vorkommen kann, man tierisch aufpassen muss, dass man nicht mit dem Kopf an den nachträglich eingebauten Überrollkäfig knallt. Bei einem Überschlag würde also die Kiste relativ stabil bleiben, nur den Insassen würde das wohl wenig helfen. Egal, auch damit hat man sich schnell abgefunden.
Als wir dann zum ersten mal auf den Markt fuhren stellten wir fest: Unser Auto lässt sich ja gar nicht abschließen. Der Besitzer hatte uns den falschen Schlüssel mitgegeben. Anstatt dass wir diesen aus Nairobi holen gingen, meinte der Besitzer, wir sollen doch einfach neue Schlösser einbauen lassen, er würde das dann vom Mietpreis abziehen, ja warum auch nicht?
Das Auto erbrachte dann auch eine Woche lang das, was man von ihm erwarten kann, es brachte uns mit seiner gemütlichen 6 Zylinder Maschine und gefühlten 100 PS bei 3 Tonnen Gewicht, zuverlässig von A nach B. Kein Schlagloch und kein Policecheck konnten uns aufhalten.
Am Tag vor unserer Abfahrt von Nipe Tumaini begann der Landcruiser dann zum ersten mal ernsthaft Zicken zu machen: der Bremsdruck ließ nach. Eigentlich wollten wir am nächsten morgen früh in Richtung Masai Mara aufbrechen, aber so mussten wir erst mal den nächten Workshop in der Stadt ansteuern, Bremsflüssigkeit nachfüllen und die Bremsen neu einstellen lassen. Dazu muss man hier übrigens nicht aus dem Auto aussteigen, es wird einfach am Staßenrand aufgebockt und alle Jungs von der Werkstatt klopfen gleichzeitig mit abenteuerlichen Werkzeugen unterm Auto rum. Die Bremsflüssigkeit, muss man selbst beim Laden nebenan besorgen, die ist dann auch das teuerste an der ganzen Reperatur. Für 10€ sind wir dabei und fahren frohen Mutes weiter. Nur irgendwie beschleunigt die Karre nicht nicht mehr so richtig, also halten wir lieber mal an und sehen auch schon, dass die Bremse rechts vorne ordentlich qualmt. Da haben die Jungs die Bremsen wohl etwas zu eng eingestellt. Also anrufen und warten, warten, warten bis einer der Jungs mit dem Taxi hinterherfährt, die Bremse neu justiert und weiter geht's in Richtung Nationalpark.
Nach 2 Stunden auf Asphalt folgen noch zwei Stunden auf Waschbrettschotter, der das Auto so dermaßen durchrüttelt, dass man befürchten muss es zerfällt gleich in sämtliche Einzelteile. Doch der Toyota hält und bringt uns bis ans Gate der Mara. Dort angekommen wollen die Ranger entweder Dollar haben, oder Kenia Shilling zu einem misserablen Umrechnungskurs. Wir haben nur Shilling, sämtliche Kreditkarten funktionieren nicht, also blieb nur so lange hart zu bleiben, bis der Umrechnungskurs dann plötzlich doch ein drittel günstiger wird. Geduld zahlt sich hier immer aus!
Das Auto steht so lange vor dem Gate und als wir zurück kommen hat sich hinten links eine Pfütze gebildet. Bremsflüssigkeit was sonst. Weiterfahren in den Park ausgeschlossen. Also zurück ins nächste Center und zu den Jungs die sich hier im Busch Mechaniker schimpfen. Mehr mit Gewalt als mit Geschick zerlegen sie die komplette Bremse und stellen fest, dass eine Dichtung leckt. Dichtungsband drüber gewickelt und wieder zusamnen bauen und weiter geht die Fahrt in den grandiosen Nationalpark zu unserem Camp.
Weit sollten wir nicht kommen. Plötzlich senkt sich unser Auto hinten ab und wir kommen abprupt zum Stillstand. Das rechte Hinterrad überholt uns und rollt vor uns in den Graben. Um uns eine Herde Gnus, die uns verdutzt anschauen. Wir sitzen schockiert im Auto, keiner sagt etwas, der Motor läuft noch immer. "What a terrible Safari" entfährt es es einem von uns. Die " Mechaniker" hatten vergessen die Achse wieder festzuziehen. In Deutschland würde man für solch eine Nachlässigkeit wohl in den Knast wandern, hier sucht man sich das nächste mal einen Mechaniker mit besserem Ruf.
Wir beten für Weisheit was wir jetzt tun sollen, Safarieautos kommen uns entgegen. Alle Fahrer fragen ob wir OK sind, doch helfen kann uns zuerst keiner, denn ihre Autos sind voll. Doch dann treffen wir einen hilfsbereiten Fahrer der alle Hebel in Bewegung setzt uns zu helfen. Er bringt seine Gäste in ihr Camp und kommt dann zu uns zurück und holt uns ab. Inzwischen haben wir uns vom ersten Schock erholt, es ist dunkel geworden und wir sind froh das es so hilfsbereite Leute hier gibt und uns nichts passiert ist. Wir stellen fest das es auch Landcruiser in gutem Zustand gibt und heizen mit einem Affenzahn durch aufgescheuchte Gnuherden in die dunkle Nacht.
In unserem Camp werden wir 'Herzlich Willkommen' geheißen. Unser Fahrer möchte noch nicht mal Geld, wir geben ihm trotzdem etwas fürs Benzin, währenddessen steht unser Auto einsam in der Mara, ohne Hinterrad.
Am nächsten morgen stehen wir früh auf, wir organisieren ein Auto mit dem die Mädels und HP in den Park fahren während Benson und ich einen Mechaniker aufsuchen, "den Besten" wie uns versichert wird und mit einem uralten, wie sollte es anders sein "Landcruiser" fahren wir in den Park zu unserem Auto. Diese Version stammt wohl noch aus Kolonialzeiten. Bevor wir losfahren, müssen wir erst noch tanken, denn hier wird immer nur so viel getankt wie man für die anstehende Fahrt braucht. Am Auto angekommen stellt der Mechaniker schnell fest, das die Achse und das Kugellager kaputt sind und eine Reparatur unmöglich ist. Während dessen tropft es bedenklich aus unserem antiken Servicefahrzeug. Ich sage zunächst mal nichts und warte bis es der Mechaniker selbst bemerkt. Der Kühler ist undicht und schon komplett ausgelaufen, mitten in der trockenen Steppe. Die Jungs bekommen einen Lift zum Gate und ich bleibe bei den Autos und döse vor mich hin. Stunden vergehen in denen ich Zeit habe über die Art und Weise nachzudenken, wie man solche Probleme hier löst. Gedanklich entwerfe ich Buisnesspläne für eine Werkstatt am Gate, während eine Herde Büffel mich besuchen kommt und ich vorsichtshalber mal die Türe schließe. Ich vertreibe mir die Zeit indem ich diesen ungewöhnlichen Tag mit meiner Actioncam festhalte und übe mich in Geduld. Über mir kreisen schon die Geier, ohne Scherz!
Irgendwann schlafe ich ein und wache erst wieder auf als die Jungs mit einer kaugummiartigen Paste wieder kommen und den Kühler damit flicken. Wir kippen mein Trinkwasser in den Kühler und fahren schnell los, doch das Wasser ist nicht genug und der Kühler tropft noch immer. Wir halten an einem Tümpel, der Mechaniker verscheucht die Gnus, die hier trinken und füllt die geschöpfte Dreckbrühe in den Antiken Radiator des Landcruiseres. Wir fahren weiter, doch nach 500 m ist entgültig Schluss. Wir stellen die Kiste an den Straßenrand und warten bis uns jemand mitnimmt. Dieses mal müssen wir nicht lange warten. Ein freundlicher Massai nimmt uns in seinem nagelneuen Landcruiser mit und will noch nicht mal Geld dafür haben. Ziemlich KO erreichen wir unser Camp und bestellen uns erst einmal eine Soda. Unsere zwei, genau Landcruiser heißen die Kisten, stehen noch immer in der Mara, einer ohne Hinterrad der andere mit nem kaputten Kühler...

Mittwoch, 27. Juli 2016

Investition mit größter Rendite

Seit drei Jahren studiere ich nun BWL und werde das Studium im Herbst abschließen. Worum es da ging? Um Zahlen natürlich. Um Effektivität und Renditen. Darum, wie man mit möglichst wenig Aufwand die meisten Erträge erwirtschaften kann. Was ich vor allem gelernt habe: Wenn man nichts investiert, dann kommt auch am Ende nichts dabei heraus. investiere ich viel Zeit in meine Bachelorarbeit, damit ich dieses Studium auch abschließen kann und danach einen Job finde, bei dem am Ende des Tages ein wenig übrig bleibt – auch wenn ich jetzt viel lieber mit auf Safari in Kenia unterwegs wäre. Auch das hab ich gelernt: Wenn man etwas haben möchte, muss man auf der anderen Seite auf etwas verzichten. Umso genialer, dass mich meine Freunde durch ihre Blog-Einträge mitnehmen, so kann ich doch ein Stück mit dabei sein!

In den letzten Monaten habe ich mir immer wieder Gedanken darum gemacht: In was lohnt es sich zu investieren? Damit meine ich nicht nur Geld, sondern auch Zeit. Lebenszeit und Energie. Wofür lohnt es sich zu kämpfen? Zu beten? Was ist es wert, dass ich mich mit ganzem Herzen dafür einsetze? Selbst wenn es mal hart wird? Vielleicht sogar, wenn die gewünschten „Renditen“ auf sich warten lassen?

Jemand, der mir sehr nahe steht hat mir geraten: „Investiere in Beziehungen!“ Wenn du gute Freunde hast, dann ist dies mehr wert als eine fette Villa, in der es immer still ist, weil niemand kommt. Oder die dicke Karre, die die meiste Zeit in der Garage steht, weil du niemandem hast, zu dem du fahren kannst.

Ich würde sogar noch weiter gehen uns sagen: „Investiere in Beziehungen, aber vor allem in die Menschen, zu denen du diese Beziehungen pflegst.“ Die Amokläufe und Terroranschläge von jungen Menschen in den letzten Tagen haben mich darin noch mal bestärkt. Wenn nicht genug in diese Menschen investiert wird, wenn sie keine Perspektive mehr für sich und ihr Leben sehen, dann verzweifeln sie. Vielleicht so sehr, dass sie sich im schlimmsten Fall radikalisieren und der letzte Sinn im Leben nur noch der Tod für eine mörderische Ideologie ist. Mehr Investitionen in junge Menschen sind nötig, hierzulande und auf der ganzen Welt!

Darum bin ich sehr gerne Teil von Nipe Tumaini. Weil es sich lohnt, in die Zukunft von Kindern zu investieren! Kindern, deren Leben in Gewalt und Perspektivlosigkeit gestartet ist und die nun eine echte Chance erhalten. Eines Tages werden sie erwachsen sein und Verantwortung für sich, andere und auch für das Land übernehmen, in dem sie groß geworden sind. Eine bessere Rendite kann es nicht geben!

Eins ist mir zum Schluss noch wichtig zu sagen: Dieser Beitrag ist kein indirekter Spendenaufruf für Nipe Tumaini. Das Projekt begeistert mich persönlich zwar, weil ich vor über zwei Jahren selbst vor Ort war und Bensons Vision von einem Kinderheim überzeugend und ansteckend fand. Aber genauso begeistert mich jeder andere auch, der sich selbst in andere Menschen investiert. Der nicht anders kann, als Gottes Liebe in dieser Welt sichtbar werden zu lassen – sowohl in Kenia, als auch in Deutschland.

Montag, 25. Juli 2016

Farming for the father

Heute hat mir Benson, Leiter und Gründer des Kinderheims Nipe Tumaini, das gesamte Arsenal gezeigt. Von den eigenen Obstfeldern bis zur benachbarten Polizei-Station. Denn das Heim ist nur der Anfang eines größeren Plans. Auf dem 2009 gekauften und 4 Hektar großen Grundstück ist noch Platz. Und Benson ist Visionär. 

Als erstes geht es zu den Feldern. Detailliert erklärt mir Benson die für mich undefinierbaren Gewächse. Er ist selbst auf dem Land aufgewachsen, kennt sich mit der Landwirtschaft aus. Benson zeigt auf einen mittelgroßen Baum, an dem sich zierliche hellgrüne Triebe mit winzigen weißen Blütenblättern befinden. "This is going to be an Avocado." Ich kann es nicht glauben, diese kleinen Ästchen sollen einmal eine ganze Avocado halten? Mit dem Wachsen würden sie stärker, erklärt der Kenianer. Ein schönes Bild, denke ich. Also, dass man mit den anvertrauten Aufgaben im Leben wächst.

Wir passieren Orangen-, Mango-, und  Papayabäume mit ihren herzgemusterten Stämmen. In einer anderen Reihe wachsen Bananenbäume. Benson zeigt mit seinem Holzstock auf die Stauden. "Look, Marietta." Wir gehen nicht weiter, ehe er mich in die unterschiedlichen Reifegrade eingeführt hat. Auf diese Weise sind die Kinder das ganze Jahr mit Bananen versorgt, so viel sie mögen. Auf dem Markt würde bereits eine 10 Schilling kosten. Benson schlägt den Kern einer von grünen Bananen umringten Staude ab. Sie würde dem Baum zu viel Energie rauben, die die Früchte zum Wachsen brauchen.

Als wir unter dem Stacheldraht hindurch balanciert sind, begehen wir das umzäunte Grundstück von außen. Mitten im Busch bleiben wir stehen. Hier wird bald das Feld gerodet, um Platz für eine Schule zu schaffen. Bensons Augen beginnen zu leuchten, während er von der Schule spricht. Seine Frau ist Lehrerin und wird hier arbeiten. Gemeinsam stehen wir vor dem zwei Meter hohen Gestrüpp und sehen die Kinder an ihren Tischen sitzen, wir lauschen ihren Bleistiften auf dem Papier. "Some people just see 'the Bush'." "Nein", sage ich, "ich kann die Schule sehen" - schon jetzt.

Warum? Weil Benson von einer besseren Welt träumt. So konkret, dass ich gar nicht anders kann, als mit ihm zu sehen und zu glauben, was hier einmal entstehen wird. Ich bin beeindruckt angesichts dessen, was ein einzelner Mensch wachsen lassen kann, natürlich mit der Unterstützung vieler, wenn er nur eine Vision hat.

Gesegnet sein und Segen sein - ein göttliches Prinzip. Benson lässt sich von Gott gebrauchen, um die Welt ein bisschen besser zu machen, um Kindern eine Zukunft zu geben, die sonst keine hätten. 

Pole pole: Stück für Stück - ein kenianisches Prinzip. Immer mit den Ressorcen gehen, nicht darüber hinaus. Aber geträumt wird über Zäune hinweg: von einem eigenen Krankenhaus, einem Parkplatz von dem eine Alee zu den Lodges für die Besucher führt, der Schule. 

Als er von den Vorhaben erzählt,  wirkt dieses nicht naiv, sondern strukturiert. Ein Plan mit Hand und Fuß. Ein fast schon deutsches Prinzip.

Es braucht lediglich Menschen, die die Idee unterstützen und so mitbauen an einer besseren Welt. Nipe Tumaini heißt: Gib mir Hoffnung. Dank Menschen wie Benson, dank Gott,  gibt es sie: Hoffnung.

Der Tag auf Feld und Farm hat mir anschaulich gemacht: die Welt braucht Menschen, die aktiv werden, damit sie fruchtbarer wird. Aber die Verantwortung liegt nicht allein auf unseren Schultern. Wir sind die, die pflanzen. Aber das Wachsen und Gedeihen geschieht von allein, durch Gottes Wirken. Ich glaube, Nipe Tumaini wird wachsen.

Von Marietta

How to make chapati

Seit gut einer Woche sind wir nun schon hier auf der Nipe Tumaini Farm. Im Bezug auf die kenianische Küche haben wir Höhen und Tiefen erlebt. In einem aber sind wir uns alle einig: "Napenda Chapati" (Wir lieben Chapati).
Unsere Begeisterung für diese leckeren Fladen weckte die Lehrerin in Eunice und sie prophezeite schon zu Beginn unseres Aufenthaltes, dass sie uns Frauen zeigen würde wie man Chapati zubereitet, damit wir unsere Freunde in Deutschland damit überraschen können.

An dieser Stelle sei erwähnt, dass es Chapati normalerweise nur zu besonderen Anlässen und für besondere Gäste gibt. Weshalb wir uns sehr geehrt fühlen, dass wir schon so häufig in den Genuss davon gekommen sind. Denn die Zubereitung erfordert viel Zeit und Arbeit.

Heute war der Tag dann schließlich gekommen an dem wir selbst Hand anlegen durften. Teig ausrollen, mit Öl bestreichen, in Streifen schneiden und zur Schnecke rollen. Anschließend die Schnecken wieder ausrollen und zwar rund und in der richtigen Dicke (!) Eunice beherrscht diesen Schritt in Perfektion. Ich hingegen tue mich schwer. Sie verbessert mich liebevoll, wenn der Teig nicht so will wie ich und lobt mich mit den Worten: "Mickey, you are a good Student. That one is really nice", wenn doch mal einer gelingt. Das Lob geht runter wie Öl. 

Apropo Öl - während ich ein Chapati nach dem anderen ausrolle hat Anna die Aufgabe sie in der Pfanne über dem Gaskocher auszubacken. Auch das ist schwieriger als es aussieht. Aber wir geben unser Bestes und nach gefühlten 2 Stunden haben wir sage und schreibe 50 Chapatis gebacken. Und auch die Kids verkünden stolz: "Aunti Anna and aunti Mickey made Chapati!"

Und wer weiß - vielleicht könnt ihr das auch bald verkünden.

Eure Michi

Sonntag, 24. Juli 2016

Außerhalb meiner Reichweite

Boarding time 6:55: Mein lang ersehnter Flug von Köln nach Nairobi, Afrika, mit knapp bemessenen Zwischenstopp in Zürich. 

Schon frühzeitig sitze ich am Gate, als sich ein Herr mit Anstecknadel an den Boarding-Schalter schiebt. "Habt ihr schon eine Ansage gemacht?", fragt er seine beiden jüngeren und sichtbar unerfahrerenen Kollegen. Ich werde hellhörig. Keine Reaktion.

Einige Zeit später beugt sich der Mittvierziger höchstpersönlich zur Sprechanlage herunter. Das Boarding verspätet sich, der Flugraum sei hoch frequentiert, heißt es. Ende der Durchsage. "Alles Standardsätze", wirft er seinen Mitarbeitern zu und schlendert gelassen, aber wichtig, davon.

Wie sagen die Afrikaner? Hakuna Matata? Ich bleib ruhig. Alles kein Problem!  Das wird schon passen.

Inzwischen sitze ich im Flieger. In einer viertel Stunde sollen wir abheben. Es ist 07:50, besagte Startzeit, als ein Gast einen vermeintlichen Riss an der Scheibe entdeckt. Die freundliche Dame vom Boardservice verrät: Ein Profi wird sich die Sache ansehen. Ich beginne zu rechnen: Eine Stunde Flugzeit, dann wäre ich knapp bei Boarding-Start am Flughafen. Ich werde unruhig. 

"It's going to be fun, a real adventure", sagt meine Sitznachbarin. Moment mal Fräulein, lustig? Also mir vergeht gerade das Lachen. Ich habe viel Geld für meinen Afrika-Flug gezahlt! Und ... Moment, war es nicht mein Gebet: Herr fordere mich heraus. Ich springe ins Abenteuer ... ? Gott antwortete wohl auf direktem Wege. Gesagt, getan, gelernt: Schicke nie leichtfertige Gebete los.

Die Frau mit den braunen Locken und ich kommen ins Gespräch. Warum ich das gebetet habe, will sie wissen. Ich wolle frei werden, Sicherheiten loslassen, und lernen Ruhe zu bewahren in Dingen, die man ohnehin nicht in der Hand hat, antworte ich.

"You can't avoid pain in your life. But suffering is a decision", sagt sie. Schwerzen könnten der Verlust von Gepäck sein, eine Nacht am Flughafen, oder ein Autounfall. Von diesem erzählt mir die Studentin aus Tel Aviv. Seit dem Unglück ist sie eingeschränkt, Bewegungen fallen ihr schwer. "Everything will be okay in the end." Dieser Überzeugung ist sie. "Things happen, but in the end it doesn't really matter. If you lose your luggage or if you spend a night at the airport. We struggle, but we surrive." Es geht darum, an den Dingen nicht zu verzweifeln, sondern mit ihnen umzugehen.

Sie wünscht mir, dass ich es auf meiner Reise lerne, nicht bei einem Autounfall. Dass am Ende alles gut ist, aber nicht das Ende der Welt.

Während mir die Stewardess flüstert, ich solle flotten Fußes sein, während ich in die erste Sitzreihe umgesetzt werde, damit ich mit Öffnung der Luke loszusprinten kann, werfe ich meiner Mitstreiterin einen letzten verzweifelten Schulterblick zu. Während sie mich mutmachend anschaut und in ihren Augen echter Glaube abzulesen ist, dass ich es rechtzeitig schaffen werde, hoffe ich, dass auch sie ihren Flug bekommen wird. Ich kann loslaufen, sie nicht. Sie ist nach ihrem Unfall auf einen Travel-Assistant angewiesen.

Während ich aus dem Flieger in den Verbindungstunnel laufe, erfüllt sich meine Hoffnung, als dort eine Dame die verspäteten Gäste nach Tel Aviv weiterleitet und mir, als ich ums Eck biege, ein Mann mit Warnweste und Rollstuhl entgegen gesprintet kommt. Nun weiß ich: Ma'an wird es schaffen. Und zwar von Anfang an mit mehr Gelassenheit als ich.

So renne ich durch den Flughafen, vorbei an Prada und Schweizer Schokolade, rein in die Hochgeschwindigkeitsbahn, in der mir die durch die Lautsprecher hallende Almjodelei und Heidimusik wie Ironie vorkommen. Endlich sitze in meinem sehr komfortablen schweizer Sessel, atme auf und weiß: Das Abenteuer hat gerade erst begonnen. Mit Hakuna Matata hat es noch nicht so gut geklappt. Aber ich will es auf meiner Reise lernen. Wünscht mir Glück!

Freitag, 22. Juli 2016

Fotos vom Kindertag

Der Mensch sieht was vor Augen ist, Gott aber sieht das Herz an

Gestern haben wir einen besonderen Tag für die Kids veranstaltet. Nach dem Frühstück ging es los mit einer Andacht über die Berufung von David und wie diese Geschichte uns zeigt, dass Gott unser Herz anschaut und nicht unsere äußere Erscheinung.
Danach hab ich den Kids erzählt warum wir hier sind und dass es noch viele andere Menschen in Europa und in der USA gibt, die sie unterstützen und für sie beten. Was dann kam hat mich tief bewegt. Zuerst ganz schüchtern hat sich eine der Älteren gemeldet und wollte auch etwas sagen: "Schön, dass ihr hier seid und dass ihr für uns sorgt. Gott segne euch!" Nach und nach haben sich noch mehr gemeldet und sich bedankt und uns gesagt wie gern sie uns haben. Diesen Dank möchte ich gerne an euch weitergeben, denn der kommt von Herzen und darauf kommt es ja schließlich an.

Mehr über unseren "Kids Day" unter "Drachen sollen fliegen" hier im Nipe Tumaini Blog.

Euer Johannes

Drachen sollen fliegen...

Nachdem wir gestern etwas Kraft getankt haben, stand heut ein ganz besonder Tag für die Rasselbande an: Kids-Day.

Mit eingestaubten CD-Player und vielen verschiedenen Ideen für den Tag unterm Arm ging es raus auf den Rasen vor dem Haus. Es war zwar schwer den Player zum Laufen zu bringen, aber Geduld zu haben, hat sich ja schon gestern ausgezahlt. Und so tanzten und sprangen ein paar Minuten später als geplant 12 Kids zu "Higher higher" und "Mountain-Moovers" enthusiastisch herum. Der Start war geglückt. Als nächstes stellten die Kleinen unter Beweis, dass sie nicht nur Musik im Blut haben, sondern auch prima zuhören können. Gespannt lauschten sie Michi und der Geschichte von David, der der Kleinste in seiner Familie war und bei dem niemand erwartet hatte, dass Samuel ihn zum König salben würde. 
Aber richtig lebendig wurde es erst mit einem kleinen Rollenspiel, bei dem der kleine Moses stolz den kleinen David spielen durfte. Als klein Moses dann auch noch später ein Gruppenspiel gewann, war klar: Auch bei uns ist es möglich, dass die Kleinsten die Größten sind!

Es folgte ein rasanter Mix aus deutschen und kenianischen Gruppenspielen. Und bis auf die Tatsache, dass die Kids bei "Obstsalat" fröhlich ihre zugeordnete Frucht je nach Vorliebe für Banane, Mango, Orange oder Papaya tauschten und auf einmal anstatt 4 ganze 9 "Bananen" durcheinander liefen, klappte es mit dem  Kisueheli- Deutsch-English-Mix ein paar tolle Spiele auf die Beine zu stellen.

Tja, nach eimem leckeren Essen, unser ersten warmen Dusche (dank der  schwarzen Wasserleitung war das kalte Wasser ganz natürlich erwärmt worden) und etwas Zeit zum Ausruhen, haben wir feierlich neben ein paar englischen Bilderbüchern  jedem einen Drachen zum Bemalen mit Wachsmalern überreichen können.

Und dann war er da: Das Highlight des Tages. Wir haben den Wind des Nachmittags genutzt, um 12 Drachen gleichzeitig starten zu lassen. So schön, hatten wir uns das vorgestellt. Wir waren dann froh, als 2-3 gleichzeitig oben waren und nicht zu viele Schnüre sich verstrickt hatten. Insgesamt eine feine, wenn auch für uns Erwachsenr arbeitsintensive Zeit. Bilder folgen.

Gute Nacht erstmal.
Anna

Lesson of the day: Don't forget to drink water in Kenia

Just a picture :-)

Donnerstag, 21. Juli 2016

How to take care of a dog

Es gibt eine Menge Tiere bei Nipe Tumaini. Drei Hasen, ein paar Hühner, eine schwarz-weiße Kuh und ihr Kalb, mindestens eine Katze, eine streunende Hündin und einen süßen kleinen Welpen. 
Der Welpe ist erst seit kurzem da. Die Kinder lieben es mit ihm zu spielen, die meisten trauen sich aber noch nicht so richtig ihn zu streicheln. Es ist niedlich mit anzusehen, wenn sie kreischend vor ihm weglaufen und er tappsig hinter her läuft. Ein großer Spaß.
Oft ist er aber, auch zu seinem Schutz vor anderen größeren Hunden, in seiner Hundehütte. 
Nun hat es sich ergeben, dass ich einem der älteren Jungs, sein Name ist Josef Ngeroge und er ist stolze sechs Jahre alt, immer mal wieder zum Füttern mitgenommen haben zu dem kleinen Welpen. Und so langsam werden die zwei richtige Freunde. Der kleine wedelt immer wie wild mit dem Schwanz, wenn er uns zwei sieht. Ngeroge weiß nun, wie man den Kleinen so trägt, dass man weder ihm noch er einem weh tun kann. Auch traut er sich ihn zu streicheln und auch freundlich mit ihm zu raufen (denn das finden bekanntlich nicht nur Menschenkinder toll, oder?). 
Alles in allem ist es sehr schön zu sehen, wie ein kleiner 6-jährige Schritt für Schritt Verantwortung für ein anderes Lebewesen übernehmen kann, wenn man es ihm zutraut.

Die Mischung aus ganz Kind sein dürfen und gleichzeitig die Chance zu haben, für bestimmte Bereiche (jüngere Geschwister, Tiere auf der Farm, kleinere Dinge auf dem Hof oder in der Küche) step by step Verantwortung zu übernehmen, gefällt mir gut bei Nipe Tumaini. Fast ein Jahr leben die Kids schon miteinander und ich bin gespannt, welche Lieblingsbeschäftigungen die 12 noch entwickeln werden.

By the way: Seit gestern hat der kleine Welpe auch einen Namen. Hieß er vorher einfach "Puppy" (engl. Welpe), weil Kenianer Tieren eher selten Namen geben, hat Eunice ihn gestern "Anna" taufen wollen. Nun ich erwiederte zwar, dass der kleine Racker eine Rüde sei, aber wir einigten uns ganz progressiv emanzipiert auf einen Doppelnamen: Anna Simba (kisuhaeli: Simba = Löwe).

Ja, so verewigt man sich wohl in einem Kinderheimprojekt irgendwo in Afrika ;-)

LG, Anna

Selbst ist der Mann

Es hat schon irgendwie was, wenn man hier so autark lebt, dass man sich so ziemlich alles was man braucht und was man haben möchte selbst herstellen, oder zumindest irgendwo besorgen muss. Heute morgen z.B. war die Überraschung groß als plötzlich alle Wassertanks leer waren. Zusammen mit Benson bin ich los gezogen um herauszufinden woran das liegen könnte. Filter reinigen und alle Verbindungen checken half leider nicht, wir mussten uns auf den Weg zur Abzweigung unseres Hauptleitungsanschlusses machen. Tatsächlich hatte dort jemand das Wasser abgedreht, damit er selbst mehr abbekommt. Alles kein Problem solange man den Wasserhahn dann auch wieder aufdreht und nicht durch unbrauchbares Werkzeug zerstört. Man könnte sich über so etwas ärgern, aber man kann es auch lassen, denn irgendwie findet sich immer eine Lösung. Die Leute hier haben vielleicht wenig Ehrgeiz etwas bis zur Perfektion durch zu ziehen, dafür finden sie aber immer kreative Workarounds, die es vorläufig auch tun. Und am Ende des Tages haben wir dann nicht nur wieder Wasser, sondern sogar auch eine funktionierende Dusche, denn die haben wir auch gleich noch repariert.

Euer Johannes

A day off

Heute haben wir zum ersten Mal gemeinsam einen Tag außerhalb des Kinderheims verbracht. Wir hatten geplant gegen 11 Uhr Richtung Mai Mahiu aufzubrechen. Doch mit Plänen in Kenia ist das so eine Sache.
Die Männer wollten nach dem Frühstück nur noch kurz die Rohrleitungen an der Dusche und den Toiletten reparieren. Aber gut Ding will Weile haben oder wie der Kenianer sagt 'pole pole' (langsam langsam). So saßen Anna und ich um halb zwölf immer noch auf gepackten Rucksäcken im Wohnzimmer und harrten den Dingen die da kommen. Als die Männer dann schließlich abfahrbereit waren, kündigte sich am Eingangstor von Nipe Tumaini hoher Besuch an. Der hiesige Polizeichef (der Station an der wir am Montag noch auf eine Cola eingeladen wurden) wollte den Gästen von Benson einen persönlichen Besuch abstatten. Das wusste ich zu dem Zeitpunkt aber noch nicht.

Ich muss schon sagen, so ein großer dunkelhäutiger Mann in Tarnuniform und langem Stock in der Hand kann im ersten Moment ganz schön einschüchternd wirken. Da ich mich zum Zeitpunkt seiner Ankunft draußen vor dem Haus befand, wollte ich es nicht wagen auf dem Absatz kehrt zu machen und mich ins Haus zu flüchten. Der Chief kam direkt auf mich zu und bevor ich mich noch fragen konnte ob es sich hier um einen good oder bad Cop handelte und wie ich mich ihm gegenüber verhalten muss, stand er auch schon vor mir grinste mich freundlich an, sagte "Hi!" und gab mir zur Begrüßung die Hand. Puhh Glück gehabt er kommt in Frieden.
Wie es sich bei so hohem Besuch gehört versammelte Benson uns alle im Wohnzimmer, um uns dem Chief vorzustellen. Der zieht plötzlich seinen Notizblock aus der Tasche und forderte uns auf unsere Handynummer zu notieren damit er uns kontaktieren kann. Ich hielt das ganze erst für einen Scherz. Aber er meinte es wirklich ernst und unsere Namen sollten wir ebenfalls notieren, damit er sich an uns erinnern kann. Im Gegenzug bekamen wir seine Nummer und durften sogar ein Gruppenfoto mit ihm machen.

Danach konnte es dann endlich nach Mai Mahiu gehen, natürlich über die 'real African-Road'. Auch hier gilt wieder das Recht des Stärkeren - sehr zum Leidwesen einer Kuhherde die unseren Weg kreuzte. Da wird nicht angehalten sondern einfach weitergefahren. Die Kuh wird schließlich schon zur Seite gehen.

In Mai Mahiu angekommen, ließen wir uns in einem Restaurant nieder mit einem riesigen Garten zum relaxen. Es gab kenianisches Buffet also wie immer Bohne, Kartoffel, Reis und diesmal sogar Fleisch. Ich probierte zum ersten mal Stoney (Soda mit Ginger) - sehr lecker. Obwohl Stoney zur Coca Cola Company gehör, gibt es das nur in hier in Kenia und in Großbritannien.

Benson orderte sich eine Cola und ließ sie prompt zurückgehen - er wolle keine Cola aus dem Kühlschrank. Also brachte die Bedingung im eine neue - diesmal hatte sie Zimmertemperatur und Beson war sichtlich happy. Ich hingegen freute mich riesig über die Möglichkeit mal wieder ein kaltes Getränk zu mir zu nehmen.

Jetzt sitzen wir hier gemeinsam unter einem großen Baum, erzählen uns Anekdoten, essen Chips und trinken Cola. Herrlich so ein Day off. Und deshalb gehe ich jetzt auch off und genieße den Rest des Tages.

Eure Michi

Dienstag, 19. Juli 2016

Ein normaler Tag bei Nipe Tumaini

Wir frühstücken hier immer so gegen halb  neun. Das wir kein "German-Breakfast" erwarten dürfen war uns allen klar. Es gibt das gutes alte Weißbrot, Marmelade, Erdnussbutter und an guten Tagen Eier von glücklichen Hühnern. Die Auswahl ist klein aber verhungern muss trotzdem niemand. Zu jeder Mahlzeit wird traditionell Chai gerreicht. Aber ohne die obligatorischen 3 Löffel Zucker ist es kein 'real' Chai. Inzwischen trinke ich das Zeug echt gerne. Für einen richtig guten Start in den Tag kann ich hier jedoch nicht auf Kaffee verzichten und habe mir im Supermarkt in Nairobi direkt welchen besorgt.
Nach dem Frühstück schauen wir was für Arbeit auf der Farm anliegt. Heute beispielsweise haben die Männer das Fundament für das Windrad gelegt - eine schweißtreibende Arbeit in der heißen Mittagssonne. Außerdem wurde dem Affen, der uns seit Tagen ärgert indem er Lärm auf unserem Dach macht und Mais von den Feldern stiehlt, heute eine Falle gestellt. Der hockt jetzt schon den ganzen Tag in seinem Gefängnis und gibt schrille Laute von sich. Das soll eine Warnung für den Rest der Bande sein.

Wir Mädels kümmern uns die meiste Zeit um die Kids, helfen beim Abwasch oder der Zubereitung von traditionellen Speisen. Da zweimal am Tag warm gegessen wird, ist immer viel zu tun. Heute haben wir in der Nachmittagssonne unterm Baum gesessen und gemeinsam mit Eunice und Mercy Blätter für 'malagu' (eine Art Spinat) gezupft. Viel Arbeit für eine einzige Mahlzeit.

Die Vielfalt an warmen Mahlzeiten ist nicht besonders groß lediglich die einzelnen Bestandteile variieren von Zeit zu Zeit: Bohnen, Reis, Linsen, Kartoffeln, ugali (Maiskuchen) und irgendwelches Kohlzeugs. An machen Tagen wird das ganze mit leckeren Capati (indisches Fladenbrot) oder selbstangebauten Früchten (Papaya, Bananen, Orangen, Mango etc.) upgegradet. Ihr seht also in Kenia wird man zum Vegetarier.

Am frühen Abend durften Anna und ich unter der Anleitung von Ngeroge (Helfer auf der Farm) die hauseigene Kuh melken. Wir mussten beide feststellen, dass wir diese Aufgabe lieber dem Profi überlassen.

Da die Sonne schon um halb sieben untergeht, sind die Abende hier nicht besonders lang. Nach dem Abendessen gibt es noch einen Gute-Nacht-Chai und die Kids verschwinden ins Bett, wenn sie nicht schon vor oder während dem Essen eingeschlafen sind. Denn einen obligatorischen Mittagsschlaf kennen die Kleinen gar nicht.

In diesem Sinne: Lala salama
(Gute Nacht auf Suaheli)

Eure Michi

Fotos von den Kindern

Montag, 18. Juli 2016

Heyja BVB

Es ist schon faszinierend wenn man sich auf der Tour um die Nipe Timaini Farm vorstellt, gerade durch das größte Tal der Welt zu laufen. Direkt hinter unserem Gelände liegt eine Polizeistation untergebracht in einem alten Farmhaus aus der Kolonialzeit. Dort treffen wir die einzigen zwei Polizisten, die anderen 44 sind auf Streife ausgeflogen. Sie verkaufen uns Sodas, so nennt man die Softdrinks hier und wir kommen ins Gespräch. Sie freuen sich sichtlich das wir sie besuchen kommen, denn sie sind hier wirklich am ADW stationiert. Einer der beiden fragt uns wo wir herkommen und freut sich als wir Deutschland sagen. Aus Wolfsburg fragt er? No from Dortmund, you know Borusia Dortmund? Anstatt zu antworten öffnet er seine Jacke und wir trauen unseren Augen kaum was wir da sehen, ein BVB Trikot! Ja so klein ist die Welt, die Polizisten haben Satelitenfernsehen und schauen Bundesliga. Was soll man auch sonst Abends tun, wenn man hier mitten im Busch stationiert ist.

LG, Johannes

In the middle of nowhere...

Es ist schon erstaunlich. Da fährt man irgendwo durchs Nirgendwo. Alles ist trocken und es scheint, dass hier niemand lebt. Aber dann auf einmal, kommt ein blaues Tor in Sichtweite und 12 Kids heißen uns strahlend Willkommen. Ein langer Tag geht zu Ende und ein neuer beginnt...

Der erste Tag auf der Nipe Tumaini Farm begann mit Affen (Meerkatzen) auf unserem Gästehaus. Es gibt hier neuerdings zum Glück nur eine kleine Kolonie an Affen bis jetzt und man bekommt diese zwar süeen, aber eben auch diebischen Tierchen nur morgens zu Gesicht. Und bisher haben sie die vielen Früchte, die Benson angepflanzt hat, noch nicht entdeckt. Sie begnügen sich derzeit noch mit dem Mais.
Nach dem Frühstück hatten wir die Gelegenheit uns das gesamte Gelände, inklusive Farm und ausgeguckten Platz für die Schule, auf die neben den Nipe Tumaini Kids, auch Kids aus der Ungebung die Chance bekommenn sollen, zu Schule zu gehen, angeschaut. Es war beeindruckend von Bensons Plänen und Ideen zu hören. Aber bestimmt genauso beeindruckend ist es, zu sehen, was hier in den letzten 2,5 Jahren schon entstanden ist! (By the way: Die Lemon- und Orangenbäune, die wir vor 2,5 Jahren gepflanzt haben, machen sich sehr gut. Bald werden sie Früchte tragen.)

So, und ab mittags hatten wir dann ganz viel wunderbare Zeit mit den Kids!
Schnell lernten Michi und ich in guter Schulsozialarbeiter-Manier alle Namen, hatten mindestens 4 neue Spiele und Lieder gelernt und selbst ebensoviele Lieder, Reime und Spiele beigebracht. Und so schallte es wenig später von überall "Muh macht die Kuh" und "I like Bananas and Mango so sweet, I like Papayas but nothing can beat the sweetness of god" auf die Melodie von "Zehn kleine Wölfe" (ein 1a Tischlied ;-)) über das gesamte Gelände. Es wurde viel gekuschelt, gefangen und gelacht. Und so sind wir gespannt auf die kommenden Tage!
Es sind alles in allem sehr fröhliche und verspielte Kinder, aber wenn man ab und zu genauer hinschaut, kann man erahnen, dass manche vob Ihnen schon schweres miterlebt habe  müssen in ihren jungen Jahren (z.B. weinten zwei abends ohne wirklichen Grund oder wurden sehr ernst) Und doch überwog heut eindeutig die Freude am Spielen können und die Neugier uns "Musungus" (kisuhaeli: Weiße) besser kennenzulernen. 

Bis Anfang nächster Woche werden wir hier im Gästehaus sein dürfen, bevor unsere Safari durch Kenia weiter geht.
Was ein Segen!

LG, Anna

Tag 1: Chaotische Verkehrsverhältnisse und Sonnenuntergang im Rift Valley

Nach mehr als 15 Stunden Reisezeit haben wir endlich unser Ziel - den Flughafen in Nairobi erreicht. Müde und erschöpft werden wir schon draußen von Steven Ngeroge und Benson in Empfang genommen. Mit Ihnen lernen wir auch unser Gefährt für die kommenden 3 Wochen kennen - ein in die Jahre gekommener Landrover mit Allradantrieb, der sicher die ein oder andere Schönheitsreparatur vertragen könnte. Kurz gesagt dieser Jeep schreit nach 'Abenteuer'. Stevens Toyota Geländewagen neueren Modells hingegen wirkt einladend und bequem. Aber ich lasse mich nicht beirren und wähle das Abenteuer - dafür bin ich schließlich hier.

Der chaotische Straßenverkehr in Nairobi ist ein solches Abenteuer - unsere Müdigkeit ist schlagartig verflogen als wir uns durch mehrer Kreisverkehre kämpfen in denen augenscheinlich das Recht des Stärkeren gilt. "Das es hier nicht alle paar Minuten zu einem Unfall kommt" denke ich gerade noch so bei mir als eine Frau mit ihrem Wagen die Seite des Toyota's touchiert. Zum Glück ist direkt ein Polizist vor Ort der alles beobachtet hat und der Schaden ist so harmlos, dass wir weiterfahren können. 1 Stunde (kenianisches Zeitgefühl!) soll die Fahrt nach Nipe Tumaini dauern.

Nachdem wir Nairobi hinter uns gelassen haben geht es bergauf ins Rift Valley. Oben angekommen geht gerade die Sonne unter. Der Blick hinunter ins größte Tal der Welt raubt mir den Atem. Für diesen Ausblick haben sich die Stapazen des Tages wirklich gelohnt. Doch noch sind wir nicht am Ziel. Unten im Tal angekommen biegt Benson plötzlich von der Straße ab und erklärt voller Vorfreude: "This is the real Afrika!" Und ab geht die wilde Fahrt über Stock und Stein. Besser als jede Achterbahn sage ich euch. Benson hat sichtlich Spaß daran die Strecke mit einem richtigen Geländewagen zu fahren und drückt aufs Gaspedal. Mir wird so langsam klar wofür man Allradantrieb braucht. Nach einigen spektakulären Kurven gefolgt mehreren Schlaglöchern sind wir endlich am Ziel angekommen. Inzwischen ist es dunkel geworden und wir können nur noch erahnen wie schön und vor allem groß das Gelände wohl bei Tageslicht aussieht. Nach einer warmen Mahlzeit bestehend aus Bohnen, Kartoffeln, Reis und einer Art Kohl lernen wir noch kurz die 12 wirklich süßen Kids kennen und fallen anschließend erschöpft in unsere Betten. Ich bin schon gespannt was für Abenteuer der morgige Tag für uns bereithält.

Eure Michi

Donnerstag, 14. Juli 2016

Und wir gehen den Weg von hier Seite an Seite...

In rund 72 Stunden ist es soweit, wir lernen die 11 Kids, die seit vergangenen Herbst bei Nipe Tumaini ihr zu Hause gefunden haben, endlich kennen! 6 Mädchen und 5 Jungen. Bisher wissen wir nur wenig von ihnen. Kennen nur Fotos, Namen und ihre oft schwere Geschichte in Kurzform. Aber schon ganz bald lernen wir jedes dieser wunderbaren Kinder kennen und mit ihnen ihre ganz eigene Persönlichkeit! Was für ein Privileg! Jedes dieser Kids zwischen 2-6 ist einzigartig und unserem Papa im Himmel gesehen und geliebt. Jedes lacht anders, mag andere Dinge, hat eine andere Geschichte und einen anderen Charakter.

Ich denke gerade an ein Lied aus den Charts von Christina Stürmer. Es heißt "Seite an Seite"  und da heißt es: Und wir gehen den Weg von hier Seite an Seite...
(Hört doch mal rein: https://youtu.be/Tyba2rwOGPw )

Genau das tun Benson und seine Frau mit diesen 11 Kids und ihre Tochter Melanie ist mitten drin dabei.

Und auch für uns Vereinsmitglieder und Wegbegleiter von Nipe Tumaini Deutschland ist es anders als vorher, wenn wir dieses Mal nach Kenia gehen. Denn wir hoffen diese Kinder nicht das letzte Mal gesehen zu haben. Sondern wir wünschen uns Freundschaft zu schließen und trotz vieler Kilometer zwischen uns ebenfalls Wegbegleiter, Träume-Unterstützer, Hoffnungsträger, Spielkamerad und auch von hier Seite an Seite (auch in Gedanken und im Gebet) bei ihnen zu sein!!

Was wird wohl in 5 Jahren sein? In 10?

Das bewegt mich grad 72 Stunden vorm Abflug! Und was bewegt dich heut?

Anna

Dienstag, 5. Juli 2016

Kinder sind die Hoffnung der Welt

In 10 Tagen reisen wir mit einer kleinen Gruppe von 5 Personen zu Nipe Tumaini nach Kenia. In unregelmäßgen Posts wollen wir euch an dieser Reise teilhaben lassen. Was bewegt uns, unseren Urlaub in einem Kinderheim zu verbringen? Wen werden wir dort treffen? Kultur, Begegnung, mithlefen, Abenteuer...

Tagesschau 5.10.2016
Anlässlich ihres 70-järigen Jubiläums legt das UN Kinderhilfswerk UNICEF einen Bericht über die Lage der Kinder weltweit vor. "Derzeit wachsen weltweit rund 250 Millionen Mädchen und Jungen in Konfliktgebieten auf. Noch viel mehr Kinder sind von Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwemmungen oder Epidemien bedroht. Gleichzeitig haben die Komplexität und die Dauer von Notsituationen zugenommen – ob in Afghanistan, Syrien, Jemen oder Südsudan. Allein in 2015 wurden 16 Millionen Babys in einer Konfliktregion geboren." So der Bericht.
Jeder von uns kann mithelfen, diese Not ein wenig zu lindern, Beziehungen zu bauen und konkret Kindern zu helfen, die ohne uns keine Chace haben. So wie unsere momentan 11 Kids bei Nipe Tumaini.