Montag, 18. Juli 2016

Tag 1: Chaotische Verkehrsverhältnisse und Sonnenuntergang im Rift Valley

Nach mehr als 15 Stunden Reisezeit haben wir endlich unser Ziel - den Flughafen in Nairobi erreicht. Müde und erschöpft werden wir schon draußen von Steven Ngeroge und Benson in Empfang genommen. Mit Ihnen lernen wir auch unser Gefährt für die kommenden 3 Wochen kennen - ein in die Jahre gekommener Landrover mit Allradantrieb, der sicher die ein oder andere Schönheitsreparatur vertragen könnte. Kurz gesagt dieser Jeep schreit nach 'Abenteuer'. Stevens Toyota Geländewagen neueren Modells hingegen wirkt einladend und bequem. Aber ich lasse mich nicht beirren und wähle das Abenteuer - dafür bin ich schließlich hier.

Der chaotische Straßenverkehr in Nairobi ist ein solches Abenteuer - unsere Müdigkeit ist schlagartig verflogen als wir uns durch mehrer Kreisverkehre kämpfen in denen augenscheinlich das Recht des Stärkeren gilt. "Das es hier nicht alle paar Minuten zu einem Unfall kommt" denke ich gerade noch so bei mir als eine Frau mit ihrem Wagen die Seite des Toyota's touchiert. Zum Glück ist direkt ein Polizist vor Ort der alles beobachtet hat und der Schaden ist so harmlos, dass wir weiterfahren können. 1 Stunde (kenianisches Zeitgefühl!) soll die Fahrt nach Nipe Tumaini dauern.

Nachdem wir Nairobi hinter uns gelassen haben geht es bergauf ins Rift Valley. Oben angekommen geht gerade die Sonne unter. Der Blick hinunter ins größte Tal der Welt raubt mir den Atem. Für diesen Ausblick haben sich die Stapazen des Tages wirklich gelohnt. Doch noch sind wir nicht am Ziel. Unten im Tal angekommen biegt Benson plötzlich von der Straße ab und erklärt voller Vorfreude: "This is the real Afrika!" Und ab geht die wilde Fahrt über Stock und Stein. Besser als jede Achterbahn sage ich euch. Benson hat sichtlich Spaß daran die Strecke mit einem richtigen Geländewagen zu fahren und drückt aufs Gaspedal. Mir wird so langsam klar wofür man Allradantrieb braucht. Nach einigen spektakulären Kurven gefolgt mehreren Schlaglöchern sind wir endlich am Ziel angekommen. Inzwischen ist es dunkel geworden und wir können nur noch erahnen wie schön und vor allem groß das Gelände wohl bei Tageslicht aussieht. Nach einer warmen Mahlzeit bestehend aus Bohnen, Kartoffeln, Reis und einer Art Kohl lernen wir noch kurz die 12 wirklich süßen Kids kennen und fallen anschließend erschöpft in unsere Betten. Ich bin schon gespannt was für Abenteuer der morgige Tag für uns bereithält.

Eure Michi

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